Wurzelchakra – Die Basis spiritueller Evolution
Auch wenn den höheren Chakren oft mehr Aufmerksamkeit geschenkt wird, ist die Öffnung des Wurzelchakras einer der wichtigsten Schritte in der spirituellen Entwicklung. Denn wie der Name schon richtig sagt, ist das Wurzelchakra die Basis für ein wirklich integriertes spirituelles Wachstum. Zwar ist es möglich, tiefe spirituelle Erlebnisse und Öffnungen in den höheren Chakren zu erfahren, bevor das Wurzelchakra geöffnet ist – jedoch führt dies weder zu einer dauerhaften Transformation, noch trägt es zu einem ganzheitlichen inneren Gleichgewicht bei.
Das Wurzelchakra gibt uns die Stabilität, den Halt und die Heimat für die spirituelle Evolution als inkarnierte Seele. Es wird nicht gelingen, ein hohes Schwingungsniveau aufrecht zu erhalten, solange eine Störung im Wurzelchakra vorliegt – spirituelle Abstürze sind vorprogrammiert. Auch die Kundalini-Kraft kann nicht aufsteigen, solange das Wurzelchakra nicht geöffnet wurde und das Nervensystem durch ein gut funktionierendes und erdendes Wurzelchakra gestärkt wurde.
Das Wurzelchakra verbindet uns außerdem mit dem Körper, unserer Vitalität und den Erd-Energien, ohne die ein Vorankommen im weltlichen Leben nur schwer möglich ist.
Wurzelchakra: Grundsicherheit
Das Hauptthema des Wurzelchakras ist Sicherheit und Angst vor dem Leben. Die Öffnung des Wurzelchakras ist die Heilung von der existenziellen Angst, etwas Schlimmes könnte passieren. Ein gestörtes Wurzelchakra führt entweder zu Flucht oder dem Versuch, das äußere Leben und alle Umstände vorhersagbar und stabil zu machen.
Nur durch ein geöffnetes Wurzelchakra wird es uns möglich, dem Fluss des Lebens ohne Angst zu begegnen und wirklich zu inkarnieren und mit dem Leben zu fließen. Weder die Welt noch das Leben sind gefahrlos und sicher. Die Sicherheit des Wurzelchakras ist daher nicht „mir wird nichts passieren“ sondern „ich kann damit umgehen, ich werde es überleben“. Das Wurzelchakra zu öffnen bedeutet, eine eigene innere Sicherheit zu entwickeln, die unabhängig ist von äußeren Umständen und Erfahrungen.
Die sicherste Art, dem Leben und der Welt zu begegnen ist, im physischen Körper fest verwurzelt zu sein. Es gilt bei der Öffnung des Wurzelchakras also vor allem, das Gefühl absoluter, geborgener verkörperter Sicherheit wieder zu erlangen.
Erdung und Verkörperung durch das Wurzelchakra
Oft ist im Zusammenhang mit dem Wurzelchakra von Erdung die Rede. Erdung meint eigentlich eine energetische Verbindung zur Erde, vielfach wird der Begriff aber auch für Verkörperung verwendet – die Fähigkeit, ganz im Körper zu sein. Viele Menschen haben die Tendenz, leicht abgehoben außerhalb ihres Körpers zu leben, oft ohne dass sie sich dessen bewusst wären. Solche Menschen ’stehen neben sich‘, sind oft tollpatschig oder fahrig, haben keine wirkliche Bodenhaftung und sind oft nur im oberen Teil des Körpers oder gar dem Kopf-Raum wirklich präsent. Ein Grund dafür ist oftmals ein unzureichend geöffnetes Wurzelchakra, das verhindert, dass die Energie wirklich in den physischen Körper fließt. Öffnet sich das Wurzelchakra, führt dies zu einem deutlichen Anstieg an Präsenz, Vitalität und Stabilität.
Das Wurzelchakra öffnen: Sicherheit und Angst
In den meisten Fällen dreht sich eine Blockade des Wurzelchakras in irgendeiner Form um die Angst davor, wirklich zu inkarnieren, sich auf die physische Erfahrung und den Körper wirklich einzulassen, Angst vor physischen Schmerzen, Überlebensangst oder andere Formen von zum Teil unklarer Angst um die eigene Sicherheit.
Diese Angst manifestiert sich als eine Art permanente Anspannung im Körper, besonders im Becken, Beckenboden und oft auch den Beinen und Füßen, die eine wichtige Verbindung zu Wurzelchakra haben. Diese Anspannung, die einerseits auf der energetischen Ebene das Wurzelchakra blockiert, tritt andererseits oft auch als eine muskuläre Verspannung des Beckenboden und des Anus deutlich zutage.
Um das Wurzelchakra zu öffnen, ist der erste Schritt, diese Anspannung loszulassen, die eine unbewusste, aber aktive Form des „Festhaltens“ ist. Schon einfache Übungen, wie die Vorstellung Licht durch das Perineum oder den Anus zu atmen, können hier kleine Erfolge bringen.
In anderen Fällen liegt hier aber auch ein traumatisches Erlebnis (aus diesem Leben und/oder karmisch) zugrunde, das für die Angst verantwortlich ist und wirkliche Fortschritte stellen sich erst ein, wenn dieses konfrontiert wurde.
Wurzelchakra öffnen: Körperlich sein
Generell macht es Sinn, zu lernen, den Körper wirklich zu spüren – auch in schmerzhaften Situationen. Die Angst vor der Körperlichkeit lässt manche Menschen beim kleinsten Anzeichen körperlichen Unwohlseins energetisch das Weite suchen. Hier ist eine Entspannung mit der körperlichen Erfahrung notwendig. Es kann helfen, in Verspannungen mal wirklich hineinzufühlen oder zum Beispiel eine kalte Dusche zu nehmen und sich dabei völlig zu entspannen. Durch solche einfachen Übungen entwickelt sich rasch ein neues Verhältnis zur Körper-Erfahrung und zu Schmerz.
Sport in jeder Form ist hilfreich, jedoch sollte Wert auf große Sensitivität im Körper gelegt werden. Marathonläufer und Leistungssportler tendieren eher dazu, den Körper ebenfalls zu verlassen. Gleiches gilt für Massagen, Yoga und andere Praktiken: Es gilt, wirklich tief in den Körper hineinzuspüren, ihn „von innen“ wahrzunehmen – ein „Zuviel“ kann leicht zur Desensibilisierung und energetischen Flucht führen.
Energiearbeit für das Wurzelchakra
Es gibt zwei häufige energetische Blockaden, die das Wurzelchakra beeinträchtigen. Die erste taucht am Perineum auf, die zweite am Kreuzbein, oberhalb des Steißbeins. Weiter können Blockaden in den Hüften, Knien und Füßen sich ebenfalls negativ auf das Wurzelchakra auswirken.
Chakra-Meditationen, Energiearbeit, Lichtatmung können helfen, diese Blockaden aufzulösen.
Das Chakra zu fühlen, zu entspannen, durch Energiearbeit zu energetisieren und zu expandieren, ist der einfachste und sicherste Weg, das Wurzelchakra energetisch zu unterstützen.
Die Hauptarbeit bei der Öffnung des Wurzelchakras besteht im Loslassen von als Anspannung gefrorener Angst. Durch die Blockade des Wurzelchakras, wird der ganze Energiefluss im Energiesystem massiv gestört, da sich dieses wie ein hydraulisches System verhält. Durch eine Öffnung des Wurzelchakras kann der abwärtsgerichtete Energiefluss wieder ungehindert fließen.
Eine mögliche Übung, dies zu unterstützen ist ein bewusstes Wahrnehmen und die Hingabe des Körpers an die Gravitation, ein Loslassen und Öffnen in die Schwerkraft hinein, dass zu einer tiefen Entspannung des ganzen Systems und zu einer Re-Harmonisierung des Energieflusses führt.
Bei einem geöffneten Wurzelchakra sind die Füße auf der Erde deutlich spürbar, die Füße sind stets warm, der Energiefluss durch Beine und Füße wahrnehmbar. Der Körper fühlt sich angenehm schwer und weich an und ist von einem Gefühl wohliger Geborgenheit und Vitalität erfüllt.
Wurzelchakra öffnen und Sexualenergie
Eine besondere Rolle kommt der sexuellen Energie zu, die kanalisiert werden kann, um energetische Blockaden aufzulösen. Das Wurzelchakra spielt einerseits eine Rolle für das Aufnehmen von Energie von Außen, aber es spielt auch eine wichtige Rolle bei der Transformation der sexuellen Energie und – in späteren Stadien – beim Aufsteigen der Kundalini-Kraft.
Statt die sexuelle Energie über die Genitalien und das Wurzelchakra nach außen abzugeben, kann sich das Wurzelchakra auch sozusagen „nach innen hin öffnen“ und diese Energien durch den zentralen Nadi entlang der Wirbelsäule leiten. Die taoistischen und tantrischen Techniken bieten hier detaillierte Beschreibungen und Anleitungen für diese „innere Alchemie“. Die so kanalisierten Energien können sehr stark sein, so dass einige Vorsicht geboten ist.
Traumatische Blockaden des Wurzelchakras
Viele Heiler sind sich einig, dass Störungen des Wurzelchakras vor allem in der frühen Kindheit ihren Anfang nehmen, häufig sind zudem karmische Ursachen, die sich meistens in diesem Leben wiederholt auf gleiche oder ähnliche Weise manifestieren. Geburtstraumata, Erfahrungen des Verlassen-Werdens, mangelnde Mutterbindung und physische Schmerzen oder gar Misshandlungen sind Beispiele für solche frühen Ursachen einer Störung im Wurzelchakra. Auf karmischer Ebene führen, oder besser gesagt führten in früheren Leben, solche Verletzungen recht häufig zu einer seelisch-karmischen Traumatisierung, die wiederum bei der Mehrheit der Fälle zu folgenden Problemen führt(e):
- Misstrauen in das Leben und Andere – Einschränkung und teilweise sogar Verbot der Liebe zu sich selbst, um einer Wiederholung jedweger traumatischer Verletzungen vorzubeugen und bestmöglichst auszuschließen.
- Misstrauen gegenüber der eigenen Seele und einem Mangelgefühl an Schutz und übergeordneter Hilfe („Ich muss mich ducken und kann mir letztlich nur selbst helfen – wenn es hart kommt, bin ich alleine“.
- Und schließlich bei schweren Fällen eine (unterbewusste) Abwendung von „Gott“, die jedoch als Negierung der höheren Wahrheit zu sehr schmerzhaften inneren (unterbewussten) Kämpfen führt (traumatischer Kampf).
Oft – oder fast immer, sind uns diese Begebenheiten nicht über das bewusste Erinnern zugänglich, so dass es sich empfiehlt, vor allem mit den sich konkret im Leben zeigenden Auswirkungen zu arbeiten. Die Gefühle, die aus solchen Erlebnissen herrühren, sind oft tief vergraben, die körperlichen Auswirkungen oft durch Desensibilisierung maskiert. Durch bewusstes Nachspüren und Zulassen dieser Empfindungen lösen sich einfache bis mittlere Traumata jedoch von selbst auf. Bei schweren karmischen Traumata wird in der Regel immer die Hilfe von Heilern oder geistigen Führern benötigt. Selten schaffen es solche Betroffenen, das Trauma alleine zu bewältigen.
Zur Unterstützung dieses Prozesses sind zwei grundsätzliche Wege zu empfehlen: Die Erfahrung körperlicher Geborgenheit als Heilung – zum Beispiel durch liebevolle Zuwendung und Berührung, Massagen, Tiefenentspannung, und durch ein neues Verhältnis zur Körperlichkeit, die nicht mehr Sicherheit vor dem Schmerz, sondern Sicherheit mit dem Schmerz sucht. Und die existenzielle Entspannung durch die Gewissheit einer Sicherheit auf einer völlig anderen Ebene: Gottvertrauen, Vertrauen in das Leben, die eigene Seele, oder wie auch immer der Einzelne dies für sich empfindet. Bei schweren Fällen ist die Hilfe durch erfahrene Seelen- und Geistheiler zu empfehlen.
Die Öffnung des Wurzelchakras
Die Strategien zur Öffnung des Wurzelchakras sind also:
- Innere Sicherheit finden:
Durch Meditation, Selbsterfahrung, Konfrontation mit Ängsten, Verbindung zu einer tieferen Ebene in uns - Ein neues Verhältnis zur Körperlichkeit entwickeln:
Durch eine Erhöhung der Sensitivität, aber auch durch das bewusste Auseinandersetzen mit der Angst vor Schmerz. Durch Bewegung, Sport, Massagen. - Unbewusste Anspannung loslassen:
Durch achtsames Beobachten und Erfühlen der Anspannungen um das Wurzelchakra und in den Beinen und ihre Entspannung. Durch permanentes Loslassen und ein Zulassen des abwärts gerichteten Energiestroms. Hier helfen besondere Übungen des Yoga bzw. Pranayama sehr effektiv. - Energetische Unterstützung des Wurzelchakras:
Durch Meditationen und Energiearbeit. Durch die Kultivierung der sexuellen Energie. Auch Edelsteine (dunkle Farben von schwarz bis dunkelrot) und Klangschalen (Frequenzen vom Wurzelchakra aus abwärts), und das Räuchern sind von großer Hilfe.
Auflösen von Traumata
Durch ein Aufdecken, Anschauen und Gewahrwerden unbewusster Ängste und die Arbeit mit subtilen Gefühlen. Durch Heilarbeit mit erfahrenen Seelen- und Geistheilern.