Die Bedeutung des Herzchakras
Wenn es überhaupt ein Chakra gibt, dass eine besondere Stellung im Chakra-System einnimmt – denn alle Chakren sind für eine ganzheitliche spirituelle, psychische und physische Gesundheit wichtig – so ist es das Herzchakra. Das Herzchakra stellt den Übergang, das Zentrum zwischen den unteren und den höheren Chakren dar – hier transzendieren wir die Persönlichkeit, hier öffnet sich der Mensch für tiefe Erfahrungen der Einheit und Transzendenz. Das Herzchakra ist außerdem der „Heiler“ unter den Chakren, da es eine besondere Verbindung zur Seele und zum Universum ermöglicht – eine Herzöffnung ist deshalb unerlässlich zu wirklich tiefer und nachhaltiger Selbstheilung.
So ist es verständlich, das die Öffnung des Herzchakras eine zentrale Rolle in vielen spirituellen Traditionen einnimmt und durch das Herzchakra mögliche Erfahrungen, wie bedingungslose Liebe, Mitgefühl und Verbundenheit zu den hoch geachtetsten spirituellen Tugenden zählen.
Die Öffnung des Herzchakras
Wenn wir von einer Öffnung des Herzchakras sprechen, sollte betont werden, dass wir zumeist nicht von einem einmaligen, plötzlichen Vorgang sprechen, sondern einer allmählichen Entwicklung. Um die Frage „wie öffnet man das Herzchakra“ sinnvoll beantworten zu können, soll deshalb zunächst ein Ausblick gegeben werden, wie der innere Prozess dieser Öffnung abläuft.
Zunächst einmal sind Chakren entgegen oft verbreiteter Ansicht nie wirklich verschlossen, sondern erfüllen zumindest eine energetische Minimalfunktion – ist selbst diese gestört, kommt es zu schweren Krankheiten.
Durch spirituelle Arbeit und das sich entwickelnde Bewusstsein wird das Herzchakra zunehmend energetisiert, es beginnt, mehr Energie zu verarbeiten, es expandiert und leitet immer stärkere Energien. In diesem Zusammenhang wird oft von einer Aktivierung des Herzchakras gesprochen.
Irgendwann in dieser Entwicklung und durch gezielte Arbeit hat das Herzchakra sein optimales Funktionsniveau erreicht – nun kann man davon sprechen, das Herzchakra sei geöffnet.
Phasen der Öffnung
Während der Öffnung erschließen sich gerade beim Herzchakra immer tiefere Ebenen. Man könnte sagen, dass es drei große Phasen in dieser Entwicklung gibt:
1. Das offene, erwachte menschliche Herz (Erwachen des Herzens)
Das Herz verbindet den kleinen Verstand (Mind) mit den Gefühlen der Seele. In den meisten Fällen jedoch versuchen Menschen, die natürliche Sensitivität des Herzens durch regelrechte Schutzmauern zu beschützen. Das mag zwar tatsächlich vor einigem Schmerzen bewahren – aber zu dem Preis, dass wir die Verbindung zu unserem innersten Fühlen, unserer Sensitivität und unserer Liebe verlieren.
Auch wenn das Herz uns letztlich über die Persönlichkeit hinaus führt, ist die erste Lage um das Herz also meist eine Art psychologische Schutzpanzer aus Angst und Verdrängung, den es durch liebevolle Selbstannahme, Vergebung und energetische Arbeit zu schmelzen gilt.
Die Öffnung des menschlichen Herzens bedeutet zumeist eine Hinwendung zu unseren Gefühlen, ein Wiederentdecken der kindlichen Reinheit und Berührbarkeit des Herzens und eine Öffnung des Schutzdamms zu unserer Trauer, dem Schmerz und den Tränen, die wir vielleicht lange fortgeschoben haben. Durch diese Arbeit kann der natürliche energetische Fluss des Herzchakras wiederhergestellt werden – das menschliche Herz hat sich geöffnet, das Herz ist erwacht.
2. Das energetische, spirituelle Herz
Durch das Herz verbinden wir uns mit der fühlenden Essenz unserer Seele, durch das Herz betreten wir einen heiligen inneren Raum der Verbundenheit. Das Erwachen des spirituellen, energetischen Herzens eröffnet ganz neue Erfahrungen und Räume. Das Herzchakra ist in dieser Phase als energetische Realität zu allen Zeiten spürbar. Expansion, Wärme, Sanftheit und Sensitivität erwachen und wachsen in ihm, genau wie eine immer stärker werdende Verbindung zu unserer tiefsten Essenz. Wirkliche, spirituelle Liebe und Mitgefühl auf der Ebene der Seele, die frei sind von den Verstrickungen des Verstandes, werden erstmals erfahrbar
Das Herz verbindet in diesem Prozess Verstand und Seele immer mehr, so dass sich die fühlende Absicht der Seele – im Herzen empfangen – zunehmend klar in unserer Persönlichkeit ausdrückt. Wir entdecken das Herz als Quelle der Selbstliebe, ein heiliger Ort absoluter Einheit mit uns, der uns in die Lage versetzt, eine weit tiefere Ebene als die der Emotionen zu erreichen, von der aus Heilung durch unsere eigene Liebe zunehmend leichter geschehen kann.
Die nächste Lage, die das Herz umschließt, ist nun karmischer Natur. Doch auch wenn wir hier vielen tiefen Traumata begegnen, heilen diese im Licht des erwachten Herzens ohne das große emotionale Leid, dass wir in früheren Stadien erlebt haben.
3. Das göttliche, universelle Herz
Hat sich auch diese Lage geöffnet, erreichen wir das wahre Mysterium des Herzens: Das göttliche Herz. Haben wir das Herz zuvor wahrgenommen und erfahren, findet nun ein Verschmelzen des Gewahrseins mit dem Herz statt. Es öffnet sich ein Zugang zu einer intimen Verbindung mit dem, was wir je nach Ausrichtung als Gott, Quelle, Universum oder Kosmos bezeichnen könnten.
Göttliche bedingungslose Liebe zu Allem, Einheit und tiefe existenzielle Weisheit entspringen einem solchen geöffneten göttlichen Herzen.
Wie öffnet man das Herzchakra?
Die Öffnung des Herzchakras hat also mehrere Aspekte:
1. Das Schmelzen des emotionalen Schutzpanzers durch die Bereitschaft wieder zu fühlen und die eigene kindliche Verletzlichkeit zuzulassen.
- Durch fühlende Hinwendung zum Herz und zum Körper und die Auflösung der Angst, verletzt zu werden.
2. Die Arbeit mit emotionalen Traumata.
- Mögliche Traumata, die das Herzchakra blockieren, könnten zum Beispiel entstanden sein aus Zurückweisung, Verlassen werden, Verrat, Betrug, ständige Kritik, Todesfälle, Trennung, ein liebloses Umfeld oder Misshandlung. Die Traumata des Herzens sind weniger emotionaler Natur, wie etwa beim Sakralchakra, sondern betreffen meist wirklich existenziellen, fast seelischen Schmerz. Weitere wichtige Themen sind erschüttertes Vertrauen in das Universum und tief sitzender Groll, der nach Vergebung verlangt.
3. Eine energetische Stärkung des Herzchakras
- Zum Beispiel durch Energiearbeit, Chakra-Meditation, Klangschalen, Räuchern, energetische Medizin, Freude und Naturerlebnisse.
4. Eine tiefe meditative Praxis, die uns in intimen Kontakt mit dem Herzraum bringt
- Durch Chakra-Meditation und achtsames Verweilen im Herzchakra im Alltag.
5. Die Arbeit mit karmischen Blockaden
- Oft durch spontane Rückführungen währen der Chakrenarbeit, aber auch durch Heilarbeit oder gezielte therapeutische Hilfe.
Eine Anleitung zu hilfreichen Chakra-Meditationen um das Herzchakra zu öffnen, findest du in der Kategorie Chakra Meditation.